Oliver Arendt (*1989 in Singen am Hohentwiel, Deutschland)
Ohne Titel, Acryl auf Website (Digitaldruck), 21 x 29,7 cm, 2017
Ich sitze auf einem zugegebenermaßen eigentümlich niedrigen Hochsitz und blicke auf ein Feld. Frisch geeggt und eben gewalzt. Man hat es offenbar für ordentlich gehalten, den Acker mit einer gewissen Akribie zu frisieren. Ich blicke durch mein schmalspaltiges Visier. Die Welt schiebt sich, etwas sperrig, hindurch: ’Tung s’kizzelt’n weng. Kannstu nich mal… Na gut, dann mach ich halt… — sie blendend, mich blendet’s — die quietschenden Drehscharniere gehören auch mal wieder… — und ich blicke sie an… du weißt schon wo… Das fotosynthetisierende Fell ist ja auch so wunderbar fotosynthetisierend. »Ist unten ohne eigentlich gesünder?«, flechte ich gekonnt nebensächlich ein. — Sie wimpert kräftig stattdessen.
Unsere Blicke legen sich suchend übereinander. Reibungsreduzierung durch tänzerisches Schwenken der Schultern, in Lücken einfugen, wie Backsteine aneinander schmusen, … gut geübt, würd’ ich sagen, zeigt der Barometer gleich um zwei bis drei Bar mehr. Ok und jetzt noch mal mit etwas Lippenspannung: »P« — »Ppp« — … SUPER! Da hätten wir mit etwas glättender Fantasie einen Sinuston.
Ich sauge die Welt in mich hinein, willkürlich, gleichmäßig, ohne besonderen verstandesmäßigen Entwurf. Und stoße sie aus. Im Nachgeschmack eine messingfarbene Note.