Vorwort

Pia Linz
Professorin für Zeichnung im Fachbereich Malerei

Die Ausstellung HECKE im Kunstpunkt Berlin — Galerie für aktuelle Kunst ist ein Gemeinschaftsprojekt von Student_innen der Malerei und der Visuellen Kommunikation der weißensee kunsthochschule berlin und Studentinnen der Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin. Betreut wird das Projekt von der Lehrbeauftragten Hanna Hennenkemper und mir.

Es begann mit einem Smalltalk während einer Eröffnung in dem Projektraum Kunstpunkt Berlin. Der Inhaber Heinz-Günter Herpel äußerte dabei spontan die Idee, meine Klasse zu einer Ausstellung in seine Räumlichkeiten einzuladen, und wir fassten sogleich das Ende des Sommersemesters 2017 für die Eröffnung ins Auge.

Das Ausstellungsangebot unterbreitete ich meiner Gruppe Student_innen mit folgenden Vorschlägen zur Vorgehensweise:

1. Wir Lehrenden geben weder Struktur noch Inhalt vor.
2. Studentinnen der Kunst- und Bildgeschichte aus dem Team der Kleinen Humboldt Galerie entwickeln gemeinsam und auf Augenhöhe mit den Studierenden das Ausstellungsprojekt.
3. Student_innen des benachbarten Fachbereichs Visuelle Kommunikation gestalten unter Betreuung von Prof. Wim Westerveld mit uns einen Katalog zur Ausstellung.

Es konstituierte sich innerhalb der Klasse eine Gruppe von 24 Ausstellungsteilnehmer_innen. Unter ihnen auch zwei Studentinnen der Visuellen Kommunikation und eine Studentin des Textil- und Flächendesigns, die schon seit einiger Zeit liebgewordene Gäste in unserer Gruppe sind. Von der Kleinen Humboldt Galerie kamen drei Kuratorinnen hinzu.
Die Student_innen befinden sich in ganz unterschiedlichen Studiensemestern. Einige von ihnen haben bereits Ausstellungserfahrung, den anderen bietet sich hier erstmals die Möglichkeit, außerhalb der Hochschule auszustellen. Da sich im Verlauf eines Studiums in kurzer Zeit große Entwicklungsschübe ereignen können, haben wir uns dafür entschieden, dass der ausstellungsbegleitende Katalog weniger eins zu eins die Ausstellung dokumentieren, als vielmehr Einblick in die Denk- und Arbeitsweisen der Künstler_innen gewähren soll.

Für die gute Zusammenarbeit und hilfreiche Unterstützung der Projektbetreuung möchte ich mich ganz herzlich bei der Lehrbeauftragten Hanna Hennenkemper bedanken. Wir Lehrenden danken den Student_innen, die uns mit ihren künstlerischen Arbeiten, ihrem Engagement, ihrem Teamgeist und ihrer erstaunlichen Beharrlichkeit immer wieder viel Freude bereitet haben. Ganz besonders, auch im Namen der Klasse, bedanken wir uns bei
unserem Kuratorinnen-Team — Mette Kleinsteuber, Luise Mörke und Liz Stumpf — dafür, dass sie sich auf dieses Abenteuer mit uns eingelassen haben. Ohne ihr tatkräftiges und anregendes Mitwirken wäre dieses Ausstellungsprojekt in der jetzigen Form nicht denkbar. Wir alle danken unserem Hauptförderer Heinz-Günter Herpel, der dieses Projekt überhaupt erst möglich gemacht hat.

Im Verlauf der gemeinschaftlichen Erarbeitung des Ausstellungsprojektes entwickelte sich eine Gesprächskultur, bei der das ausgeprägte Demokratieverständnis der Teilnehmer_innen zutage trat. Der Austausch zwischen den individuellen Positionen kristallisierte sich als die eigentlich wertvolle inhaltliche Klammer der Ausstellung heraus. Das Dazwischen, das sich hier zunächst so zart und unaufdringlich als das Dritte zeigte, könnte am Ende doch zu einer starken widerspenstigen gesellschaftlichen Behauptung werden, mit der sich das Ausstellungsteam in die gesellschaftliche Gegenwart begibt.