Manuel Tayarani (*1988 in München, Deutschland)
super Barbecue, Acryl, Ölfarbe und Acrylspray auf Leinwand, 120 x 100 cm, 2016
touch, Acryl auf Digitaldruck, 70 x 49,5 cm, 2016
Die Collage und ihre Technik der Dekonstruktion liegt all seinen Arbeiten zu Grunde. Ob in Zeichnungen, Malereien, Fotografien oder bildhauerischen Interventionen, die gemeinsame Syntax Manuel Tayaranis künstlerischen Tuns ist die Zerlegung und veränderte Zusammensetzung unterschiedlicher Materialien und ihrer Inhalte und Kontexte. Als Inspiration und Grundlage seiner collagierten Arbeiten dienen ihm oft digitale Fotografien, die er als Fundus und Pool für die Weiterentwicklung in seinen künstlerischen Collagen verwendet. Fotografische Aufnahmen fungieren oftmals als eine Art Reisetagebuch, beispielsweise nutzte Tayarani während einer Residency in Matsudo (Japan) in diesem Frühjahr das Medium der Fotografie als Recherche- und Archivierungswerkzeug. Daraus entstehen Standbilder eingefangener Eindrücke, die er in seiner künstlerischen Auseinandersetzung in Strukturteppichen miteinander verschmilzt. In seinen Malereien, sowie in den digitalen Auszügen seiner Arbeiten, äußern sich die Überbleibsel eingefangener Erinnerungen an unterschiedliche Kontexte in Form von weichen »Smooth-Moves«, ohne Ecken und mit wenigen Geraden. Entsprechend der Struktur der Sprach- oder Bildfragmente, die er in seiner Umgebung auffindet, können seine Arbeiten als deren Auflösung begriffen werden.
Text: Sonja-Maria Borstner